Kloster und Kirche des Heiligen Franz von Assisi

2014 jährt sich zum achthundertsten Mal die Pilgerreise, die der Heilige Franz von Assisi der Überlieferung nach im Jahr 1214 zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela unternahm. Zum Kloster San Francisco gelangen Sie, wenn sie der Calle/Rúa de San Francisco vom Obradoiro-Platz aus etwa 300 Meter Richtung Norden folgen und das Hostal de los Reyes Católicos und die medizinische Fakultät links liegen lassen. Im Eingangsbereich des Klosters, das heute teilweise als Hotel genutzt wird, befindet sich eine steinerne Tafel mit einer Inschrift, die die Gründungslegende wiedergibt (siehe unten). Demnach offenbarte Gott dem Heligen aus Assisi beim nächtlichen Gebet auf dem nahen Pedroso-Berg seinen Wunsch nach dem Bau eines Klosters.


Franziskus beauftragte den armen Köhler namens Cotolay mit der Ausführung, und beschrieb dem Mittellosen eine Stelle im Wald, an der er einen Schatz zur Finanzierung des Baus finden sollte. Ob Cotolay tatsächlich ein armer Köhler oder vielmehr ein einflussreicher Bürger der Stadt war, ist nicht klar. Jedenfalls spielte er bei der Errichtung des Klosters eine entscheidende Rolle, und sein Grab befindet sich noch heute in einer Nische rechts hinter dem Eingang.

Von dem ursprünglichen gotischen Bau blieben nach einem Brand im Jahr 1584 und nach mehreren Umbauten und Erweiterungen nur noch einige Fundamente, die man heute durch gläserne Bodenplatten im Eingangsbereich sehen kann, und fünf gotische Fenster aus dem späten 13. Jahrhundert erhalten. Diese fünf Fenster des ehemaligen Kapitelssaals bilden heute Teil des nach Karl V. benannten Tagungsraumes. Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (seit 1516 als Carlos I. König von Spanien) hielt nach Angaben des Klosters bei seinem Aufenthalt in Santiago de Compostela im Jahr 1520 an dieser Stelle Hof.


Diese Reste der gotischen Architekur liegen an der Nordseite des Kreuzgangs, der im Laufe der Reformen in den Jahren 1610-1613 im neoklassizistischen Stil errichtet wurde und dessen schöner Brunnen bis heute erhalten ist. Hinter der Tür an der Nordwest-Ecke des Kreuzgangs liegt die Haupttreppe des Klosters, die aus dem Jahr 1644 stammt. Sie führt heute - vorbei an einem Modell, das die Stadt Jerusalem zu Zeiten Jesus zeigt - hinauf zum Eingang des Museums des Heiligen Landes ("Museo de Tierra Santa"), das über eine Reihe bedeutender Austellungsstücke verfügt.


An der Haupttreppe und rechter Hand am Eingang zum Tagungsraum "Karl V." vorbei gelangt man durch eine Tür zu einem weiteren Kreuzgang. Dieser ist überdacht und wird vom "Hotel Monumento San Francisco" für Tagungen, Hochzeitsessen u. ä. genutzt. Gegenüber der Tür, durch die man diesen zweiten Kreuzgang betritt befindet sich der Eingang zum Speisesaal, dem ehemaligen Refektorium des Franziskanerklosters aus dem Jahr 1726. An seiner Kopfseite fällt eine Darstellung des Heiligen Franz von Assisi auf, der betend vor dem Apostel Jakobus kniet. Die Darstellung spiegelt die besonders im 18. Jahrhundert verbreitete Annahme über die Pilgerreise Franziskus' nach Santiago wider.


Der schlechte Zustand der Klosterkirche um das Jahr 1730 führte 1740 zu dem Entschluss, eine neue Kirche nach den Plänen Simon Rodriguez' zu bauen. Doch die Bitte der Franziskaner an die Mönche von San Martín Pinario, ihnen das benötigte Land für den größeren Neubau zu überlassen, stieß diesmal nicht auf dieselbe Bereitschaft wie zu Zeiten der Klostergründung. Nach langem Streit - der stark an die Auseinandersetzungen zwischen den Benediktinern und dem Domkapitel zu Zeiten des Baus des Benediktinerklosters erinnert - begannen die Bauaurbeiten 1742. Wegen Bedenken hinsichtlich der Monumentalität des Bauwerks erlangten die Benediktiner jedoch 1751 eine Unterbrechung der Arbeiten und der Bau schritt während der Streitigkeiten nur langsam voran. Die neue Kirche ist an der Nord-Süd-Achse ausgerichtet. Die zu beiden Seiten des Hauptschiffs gelegenen offenen Kapellen sind miteinander verbunden, wodurch sich der Eindruck von Seitenschiffen ergibt.

Die Gründungslegende

Als unser Vater, der Heilige Franz von Assisi, den Apostel Jakobus zu besuchen kam, beherbergte ihn ein armer Köhler namens Cotolay, dessen Haus bei der Einsiedelei des Heiligen Pelagius von Cordoba am Hang des Pedroso-Hügels war. Von dort ging der Heilige zum Hügel, um dort die Nächte beim Gebet zu verbringen. Dort offenbarte ihm Gott, dass es sein Wille war, dass er ihm ein Kloster an dem Ort errichten solle, der Tal Gottes und Tal der Hölle hieß. Da der Heilige wusste, dass er dem Kloster von Sankt Martin gehörte, bat er den Pater Abt darum, um der Liebe Gottes willen, und er bot ihm an, ihm als sein Schuldner jedes Jahr einen Korb mit Fischen zu bezahlen. Der Pater Abt akzeptierte und so wurde es durch die Unterschrift des Heiligen dokumentiert, was die Alten von Sankt Martin bestätigen, gesehen und gelesen zu haben. Nachdem das Land erlangt war, sagte der Heilige zu Cotolai, Gott will, dass du mir ein Kloster meines Ordens baust. Cotolai fragte, wie ein armer Köhler das können solle. Geh zu jener Quelle, sagte der Heilige, dort wird dir Gott geben. Cotolai gehorchte und fand einen großen Schatz, mit dem er dieses Kloster baute. Gott segnete das Haus des Cotolai. Er heiratete adlig, wurde Bürgermeister und baute die Stadtmauern, die nun an das Kloster San Francisco grenzen und früher am Azabachería-Platz verliefen. Seine Frau ist an der Quintana begraben und Cotolai, Gründer dieses Hauses, in diesem Steingrab, das er für sich wählte. Er starb wie ein Heiliger im Jahr des Herrn 1238.

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